Kapitalertragssteuer, Anlageoptionen, Vermögensberatung und Verwaltung, Aktienentwicklungen und Dividenden Auszahlungen, Investments und Habenzinsen! Um all diese Dinge müssen wir uns zum Glück die nächsten Jahrzehnte nicht mehr kümmern. Unser Sparschwein wird wohl eine ganze Zeit hungern müssen 🙂
Ein Haus zu bauen kostet Geld, viel Geld, also richtig viel Geld. Erscheint am Anfang noch alles recht übersichtlich und überschaubar, kommen im Laufe der Planung immer mehr, meist kleine Sümmchen dazu, die sich am Ende zu einem massiven, angsteinflösenden Monstrum an Baukosten zusammen addieren.
Kostenübersicht
Wir haben uns eine Excel Liste angelegt um eine Übersicht über die Gesamtkosten zu behalten. Auf der ersten Seite sind die einzelnen Positionen aufgelistet und zusammen addiert. Hier haben wir verschiedene Spalten angelegt, in welchen wir unterschiedliche Angebote und Anbieter vergleichen können. Zudem haben wir ganz am Anfang Schätzungen und unser maximales Budget für die einzelnen Posten in eine Spalte eingetragen. Gegen diese vergleichen wir dann stets die Angebote und versuchen so unseren Kostenrahmen zu halten.
Wie setzten sich die Kosten zusammen?
Unsere Baukosten setzten sich grob aus den folgenden Positionen zusammen. Wir hoffen, dass wir dadurch alles abgedeckt haben. Falls euch noch etwas einfällt, was wir nicht berücksichtigt haben, hinterlasst und gerne einen Kommentar.
Grundstück
Je nachdem ob man das Grundstück schon besitzt, oder erst erwerben muss, ist das natürlich auch ein großer Kostenpunkt. Wir haben das Grundstück erschlossen von der Gemeinde erworben.
Erdarbeiten
Zu den Erdarbeiten gehören das Ausheben der Baugrube und das Entsorgen des Erdmaterials. Weiter muss der Baugrund für den Keller vorbereitet werden, z.B. durch Einbringen von Schotter. So wie wir das bisher verstanden haben, gehört das Auffüllen der Baugrube nachdem der Keller darin steht, sowie das Verlegen der Anschluss- und Abwasserleitungen vom Haus an den Kanal zu den Erdarbeiten.
Keller
Die Kosten für den Keller haben wir deutlich unterschätzt. Im Internet haben wir immer wieder Kostenschätzungen von unter 80.000€ (inkl. Erdarbeiten!) für einen „normalen“ Keller gefunden. Ein voll ausgebauter Wohnkeller im KFW40+ Standard mit Zugang von Außen ist aber wohl doch ein wenig teurer.
Haus Grundpreis
Wie ihr ja sicher bereits wisst, bauen wir Schlüsselfertig und haben damit einen Festpreis für das Haus. Das ist sicherlich der größte Kostenpunkt. Aus Gesprächen mit erfahrenen Bauherren vermuten wir, dass eventuell trotz Festpreis auch im Laufe des Baus durch kleine Änderungswünsche doch noch die ein oder andere Zahlung auf uns zu kommt. Wir haben schon alles sehr detailliert geplant und ins Angebot mit aufnehmen lassen, daher rechnen wir hier nicht mit ausschlaggebenden Mehrkosten.
Bemusterung
Wir waren ja schon vor Vertragsunterschrift bei Haas um uns einen ersten Eindruck darüber zu verschaffen, was im Standard dabei ist. Wenn man das so sieht denkt man: „oh ja das sieht doch ganz schön aus.“ Dann schaut man sich die aufpreispflichtige Alternative an und denkt: „oh das sieht aber schon besser aus.“ Und am Ende die Premium Ausführung und denkt: „Mist, dass sieht schon echt nochmal deutlich besser aus“ Unser Tipp hier: wenn man sparen will, die nicht-standard Sachen gar nicht erst anschauen 😉 Wir rechnen auf jeden Fall für die Bemusterung nochmal mit einem gewissen Mehrpreis und kalkulieren diesen mit ein.
Garage
Die Garage welche und von Haas angeboten wurde, fanden wir zu teuer! Daher haben wir bei einigen Alternativen angefragt, bisher allerdings noch keine Entscheidung getroffen. Wenn ihr hier einen Tipp für uns habt, hinterlasst uns gerne einen Kommentar! Auf jeden Fall sollte man den Kostenpunkt mit einrechnen. Auch hier ist unsere Erfahrung, dass die Schätzungen die man im Internet so für eine Doppelgarage findet, deutlich zu gering ausfallen.
Außenanlagen
Wenn man sich mal ein wenig über die Außenanlagen Gedanken macht, wird einem schnell klar, dass auch das richtig viel Asche kosten wird. Erst mal muss das Gelände vorbereitet werden, dafür rückt ein Bagger an. Dann will man Vermutlich die Einfahrt und den Zugang zur Haustüre pflastern und einen Weg rund ums Haus ziehen. Auf der Südseite wollen wir eine Terrasse anlegen und ums Grünstück eine Umrandung mit Bepflanzung machen. Am besten noch eine Bewässerung und einen Rasenmähroboter. Dafür ist einiges an Material und vor allem auch Gerätschaft notwendig. Da hier nicht alles gleich fertig sein muss, wollen wir im Garten möglichst viel in Eigenleistung machen. Trotzdem sind die Kosten hier nicht zu unterschätzen.
Möbel
Wir wohnen ja bereits in einem Mietshaus und haben das meiste an Mobiliar schon. Allerdings verdoppelt sich die Wohnfläche fast und die neuen Quadratmeter wollen ja auch mal mit einem Schrank hier oder einem Sofa da bestückt werden. Und der größte Posten wird die Küche sein. Damit wir am Ende nicht in leeren Räumen stehen, haben wir auch hier einen gewissen Betrag einkalkuliert.
Nebenkosten
Für die Nebenkosten haben wir folgende Dinge berücksichtigt (die Nebenkosten fürs Grundstück rechnen wir bei dessen Kaufpreis mit ein):
- Baugrundgutachten
- Vermessung
- Katasterauszug und weitere Dokumente
- Grundschuld für Finanzierung eintragen lassen
- Baubegleitung durch TÜV oder Bauherrenschutzbund
- Baugenehmigung
- Baustrom und -wasser
- Versicherungen
- Hausanschlüsse für Strom, Wasser und Telefon
(Zinsen)
Die Zinsen die durch die Baufinanzierung entstehen, rechnet man normalerweise nicht mit in die Baukosten ein. Sie entstehen ja erst dadurch und müssen nicht mit in den zu finanzierenden Betrag eingerechnet werden. Wenn man allerdings wissen will, was einem der ganze Hausbau Spaß gesamt kostet, sollte man bedenken, dass trotz der niedrigen Zinsen hier noch ein 5 stelliger Betrag über die nächsten Jahrzehnte mit dazu kommt.
Fazit
Ein Haus zu bauen ist teuer, und damit haben wir gerechnet. Es kommen jedoch so viele „Kleinigkeiten“ hier und dort dazu, die sich sehr schnell zu einem erheblichen Betrag aufsummieren. Daher verwalten wir alle Kosten in einer Tabelle und versuchen somit den Überblick über das Budget zu wahren. Unsere Erfahrung ist, dass alles teurer ist, als das, was man im Internet als Schätzung findet. Und vor allem, alles was schön ist oder auch nur ein Mü vom Standard abweicht, kostet richtig extra.
Unser Tipp: Plant von Anfang an alles mit ein, auch den Garten und die Möbel, damit am Ende keine Lücke entsteht.
Haben seit 2017 eine HAAS-Doppelhaushälfte in Oberbayern. Auch uns war die HAAS-Garage zu teuer. Wir haben eine REKERS mit Anbau genommen. Elektroverkabelung (z.B. Anschlüsse für Außenlaternen) war frei nach Wunsch planbar.